Dezember 5, 2025
giftigste Tiere in Deutschland

Die giftigsten Tiere in Deutschland

Deutschland ist kein Australien und auch kein Dschungel, aber hier und da leben überraschend viele Tiere mit gefährlichen Giften. Viele Begegnungen sind harmlos, doch ein wenig Wissen schadet nicht, um den Tieren respektvoll zu begegnen und unnötige Panik zu vermeiden. Wir haben für unsere Leser zusammengestellt, welches die giftigsten Tiere in Deutschland sind.

Unsere Top 5 der giftigsten Tiere in Deutschland

Lass uns mit einer kurzen Übersicht der fünf giftigsten heimischen Tiere starten – vom Fünften bis zum Ersten Platz:

  1. Aspisviper: Diese Art lebt nur im südlichen Schwarzwald und liebt warme Stein-Habitats. Wenn du dort wanderst, könntest du ihr theoretisch begegnen – doch die Aspisviper ist äußerst scheu. Ihr Gift wirkt stärker als das der Kreuzotter und enthält auch ein wenig Neurotoxin. Eine Begegnung ist sehr selten, ein Biss extrem schmerzhaft. In ganz Deutschland gab es aber nur wenige, gut behandelbare Vergiftungsfälle.
  2. Schwarzblauer Ölkäfer: Dieser unscheinbare Käfer steckt ein extrem giftiges Abwehrsekret in sich: Cantharidin. Brichst du einen Käfer zwischen den Fingern, entsteht vor allem auf empfindlicher Haut massive Blasenbildung. Noch gefährlicher ist es, wenn man ihn verschluckt – bereits wenige Käfer können Vergiftungen auslösen. Für Menschen ohne Wissen kaum ein Problem, doch Kleinkinder sollten keinesfalls mit solchen Insekten hantieren.
  3. Kreuzotter: Unsere bekannteste Giftschlange zeigt ein markantes Zickzackmuster auf dem Rücken. Sie kommt fast überall in Deutschland vor, vor allem in Mooren, Heide und Gebirgsregionen. Kreuzottern sind schüchtern und beißen nur in höchster Not. Ihr Gift verursacht starke Schmerzen, Schwellungen und kann den Kreislauf beeinträchtigen. Für gesunde Erwachsene ist es in der Regel zwar nicht tödlich, doch bei Kindern, Senioren oder Kranken kann es ernst werden – hier heißt es schnell handeln und ärztlichen Rat holen.
  4. Ammen-Dornfinger: Diese gelblich-orange Spinne ist zwar erst seit einigen Jahren bei uns heimisch, gilt aber als die giftigste Spinne Deutschlands. Sie versteckt sich in hohem Gras und an Waldwegen. Ein Biss fühlt sich an wie ein kräftiger Wespenstich: Er verursacht unmittelbar heftige Schmerzen und Schwellungen. Nur extrem selten kommt es zu ernsthaften Symptomen wie Übelkeit oder Kreislaufproblemen. Ein gesunder Erwachsener muss in der Regel keine Lebensgefahr befürchten – aber einen Arztbesuch sollte man nach starken Beschwerden dennoch einplanen.
  5. Feuersalamander: Hinter der leuchtenden Warnfärbung steckt ein echtes Giftmonster. Der heimische Feuersalamander kann aus seinen Drüsen ein starkes Alkaloid namens Samandarin versprühen. Dieses Gift kann bei Feinden Krämpfe, Atemnot und Herzrhythmusstörungen auslösen. Für Menschen ist der Kontakt meist harmlos (abgesehen von Brennen auf Haut und in Augen), doch bei Neugierigen kann es nach Berührung zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Auf jeden Fall solltest du Salamandern niemals in den Mund fassen – sie nutzen ihr Gift zur Selbstverteidigung.

Durch welches giftige Tier gibt es in Deutschland die meisten Todesfälle pro Jahr?

Erstaunlicherweise sind es nicht Schlangen oder Spinnen, die die Todesstatistiken anführen, sondern stechende Insekten: Bienen, Wespen und Hornissen. Ihre Stiche führen bei Allergikern regelmäßig zu lebensbedrohlichen Reaktionen. In einigen Jahren sterben in Deutschland rund ein bis zwei Dutzend Menschen an allergischem Schock nach Insektenstichen.

Giftschlangen und –spinnen, die wir haben, verursachen dagegen so gut wie keine tödlichen Zwischenfälle. Nur ein einziger dokumentierter Todesfall durch eine heimische Vipernart ist seit den 1960ern bekannt. Wichtig ist also, sich der eigenen Allergien bewusst zu sein und bei einem Stich genau zu beobachten, ob sich eine allergische Reaktion entwickelt.

Welches sind die giftigsten Spinnen in Deutschland?

Auch wenn das für viele überraschend klingt: Deutschland hat nur wenige gefährliche Spinnen. Wirklich beachtlich giftig ist vor allem der Ammen-Dornfinger, den wir schon kennengelernt haben. Er kann einem Menschen spürbar wehtun und gelegentlich zu Fieber oder Kreislaufproblemen führen. Andere heimische Spinnenarten stecken dahinter zurück: Die weitverbreitete Kreuzspinne etwa hat zwar Gift, aber viel zu schwach, um tiefer als ein Mückenstich zu wirken. Selbst wenn sie zubeißt, spürst du meist nichts oder nur leichte Rötung.

Seit einiger Zeit gibt es auch ein paar eingeschleppte Arten, die sich durch die wärmeren Sommer bei uns ansiedeln: Zum Beispiel die so genannte Nosferatu-Spinne (Zoropsis sp.) aus dem Mittelmeerraum. Sie sieht beängstigend aus und beißt schmerzhaft zu – für einen gesunden Menschen ist das Gift aber eher vergleichbar mit einem Wespenstich. Ein Stich einer Warmhaus-Krabbenspinne (manchmal im Gewächshaus oder Supermarkt in tropischen Früchten) ist ebenfalls sehr schmerzhaft, aber – wie Experten beruhigen – nicht tödlich. Im Alltag muss dich keine noch so giftige Spinne in Deutschland in Lebensgefahr bringen. Vorsichtig sein sollte man nur, indem man Spinnen beim Reinigen oder im Garten nicht ohne Not anfasst oder quetscht.

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Welches sind die giftigsten Schlangen in Deutschland?

Deutschland kennt nur zwei Giftnattern: die bereits erwähnte Kreuzotter und die Aspisviper. Beide sind mit breiten Hinterrüsseln („Vipernzähne“) ausgestattet, die beim Biss eine kleine Menge Gift injizieren. Man begegnet diesen Schlangen in der Natur selten – sie weichen lieber zurück. Bei einem Biss merkt man rasch einen stechenden Schmerz und Schwellung. In den allermeisten Fällen ist das medizinisch gut behandelbar.

Das Gift kann das Gewebe schädigen und temporäre Lähmungserscheinungen verursachen, aber gesunde Erwachsene sterben in der Regel nicht daran. Behandle einen Biss wie folgt: Ruhe bewahren, das betroffene Glied ruhigstellen und sofort ärztliche Hilfe holen. Wichtig ist, nicht in Panik zu geraten und auf alte Hausmittel wie Einsaugen oder Abbinden zu verzichten – Profis raten heute zu einfacher Ruhigstellung und schneller Fahrt ins Krankenhaus.

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Welche Insekten in Deutschland sind besonders giftig?

Unter den Insekten ist das Schwerpunktthema wieder bei den stechenden Hautflüglern: Bienen, Wespen und Hornissen. Ihr Gift wirkt bei jedem Menschen unterschiedlich – bei den meisten tut es einfach weh und verursacht Rötung, bei Allergikern kann es aber tödlich enden. Trotzdem braucht sich jeder Gesunde in der Regel nicht sorgen: Ein normaler Stich ist extrem unangenehm, aber selten gefährlicher als ein starker Schmerz und einige Stunden Schwellung. Wer allerdings weiß, dass er zu heftigen Reaktionen neigt, sollte stets ein Notfallset dabei haben.

Daneben gibt es ein paar kleine Käfer und Raupen, deren Gift stark wirkt: Etwa der schon beschriebene Schwarzblauer Ölkäfer. Seine Giftsubstanz kann im Körper heftige Schäden anrichten, wenn der Käfer zerkaut oder verschluckt wird. Und auch die haarigen Raupen des Eichenprozessionsspinners (eine Mottenart) gelten als gefährlich – ihre Brennhärchen lösen Hautausschlag und Atemnot aus. Wer viel draußen ist, sollte solche Raupenlarven im Sommer meiden und achten, dass Kinder sie nicht anfassen.

Weitere Gifttiere in Deutschland, die du vielleicht gar nicht auf dem Schirm hattest

Einige amphibische Vergifter verdienen noch eine Erwähnung: Neben dem Feuersalamander produzieren auch Unken und einige Kröten Hautgifte. Das hübsche gelbbauchige Krötenkind (Gelbbauchunke) leuchtet nur, weil es Gifte zum Schutz in sich trägt. Wenn du sie nur anschaust, kannst du überhaupt nichts spüren – aber nimm sie nicht in den Mund und wasche dir danach die Hände!

In fressfeindlichen Mengen können diese Alkaloide Übelkeit oder Schleimhautreizungen verursachen. Auch andere Lurche wie Molche haben oft giftige Hautsekrete, die in erster Linie ihre natürlichen Feinde abwehren. Ganz allgemein gilt: Finger weg von Amphibien (und Reptilien), denn ihre Haut kann Kleinstspuren von Giften enthalten. Du selbst kämen nur in ernste Gefahr, wenn du große Mengen eines Giftes oral aufnehmen würdest, zum Beispiel indem du eine Kröte isst – das hat nichts mehr mit normalem Naturkontakt zu tun.

Welches Tier in Deutschland hat das stärkste Gift?

Rein toxikologisch gesehen stehen auf der Hitliste oft nicht die bekannten „bösen“ Tiere. Das stärkste Gift aller heimischen Arten besitzt vermutlich der Feuersalamander: Sein Samandarin lähmt Feinde sofort. Auch das Cantharidin des Schwarzblauen Ölkäfers ist ein extrem starkes Gift (es löst beim Menschen heftigste Magen-Darm-Reaktionen und Blasen auf Haut und Schleimhäuten aus).

Im Vergleich dazu ist das Viperngift eher moderat: Man müsste schon große Mengen einer Schlange ins Blut bekommen, damit es lebensgefährlich wird. Und bei Bienen oder Wespen ist nicht die Giftkraft pro Dosis das Problem, sondern allenfalls die Allergie des Opfers. Rein pflanzlich betrachtet gibt es in Deutschland sogar Pflanzen mit stärkerer Wirkung (z.B. Tollkirsche und Eisenhut), doch das ist ein anderes Thema.

Klimawandel, Artenverschleppung & Co

Dank Klimaerwärmung und globalem Warenverkehr finden sich immer öfter Exoten bei uns ein. So wandern etwa asiatische Hornissen von Frankreich her ein (sie fressen Wildbienen) oder südliche Warmhaus-Spinnen in Gewächshäusern. Auch Spinnen wie die Nosferatu-Spinne (Zoropsis), ursprünglich südeuropäisch, leben mittlerweile in manchen Häusern. Einigen wenigen ganz gefährlichen Arten gelangen Einzelfunde: In Tübingen entdeckte man 2025 sogar eine Chilenische Winkelspinne (eine der gefährlichen Einsiedlerspinnen). Solche Funde sorgen zwar für Schlagzeilen, in der Praxis stellen sie aber kaum ein Risiko dar, da die Tiere sich meist nicht ausbreiten. Bis auf Weiteres musst du keine Panik vor asiatischen Riesenskorpione oder giftigen Klapperschlangen in Deutschlands Wäldern haben. Dennoch sollte man Exoten nicht unterschätzen: Kisten mit tropischen Früchten oder Pflanzenlieferungen können gute Verstecke bieten. Dein bester Schutz ist also, ungewöhnliche Tiere misstrauisch zu betrachten, den Fund melden und Profis das Einfangen überlassen.

Im Vergleich zur Welt ist Deutschland wirklich harmlos

Wenn du mit Ländern wie Australien oder Südamerika vergleichst, wirken unsere heimischen Gifttiere fast winzig. Weltweit gibt es dreimal so viele und viel tödlichere Gifttiere: Zum Beispiel die australische Taipan-Schlange und die Steinfischarten im Meer sind in der Gefährlichkeit auf einem ganz anderen Level. Die berüchtigte Würfelqualle (Box-Jellyfish) im Pazifik kann einen Menschen binnen Minuten töten.

Oder denke an die kleinen Blaugeringelten Oktopusse an warmen Küsten – schon ein Hauch ihres Giftes ist für uns extrem gefährlich. In solchen Regionen passen die Menschen ihr Leben an: Sie bringen Antigifte mit, tragen Schutzausrüstung beim Schnorcheln und zeigen Kindern, welche Tiere man niemals berühren darf. Hierzulande sind solche Vorsichtsmaßnahmen völlig unbekannt – und das ist ausnahmsweise kein Grund zur Sorge, sondern zur Dankbarkeit. Unsere größten Sorgen bleiben Wespenstiche und Zeckenbisse, nicht Taipans oder Klapperschlangen.

Keine Angst, aber Respekt

Die Botschaft ist klar: Deutschlands Giftwelt ist zwar nicht ganz frei von Gefahren, aber die tatsächlichen Risiken sind verschwindend gering. Mit etwas Achtsamkeit und grundsätzlichem Respekt gegenüber der Natur kommst du weit. Du musst weder mit Schlangen noch mit Spinnen beste Freunde sein, aber auch Panik ist nicht nötig. Im Zweifel gilt: Tier in Ruhe lassen, Abstand halten und im Ernstfall professionelle Hilfe holen. Dann kann dich auch das spannendste heimische Gifttier nicht ins schwitzen bringen.

FAQ zum Thema giftigste Tiere in Deutschland

Kann man in Deutschland an Tiergiften sterben?
Praktisch nie – für gesunde Menschen sind heimische Giftschlangen- oder Spinnenbisse kaum lebensgefährlich. Die meisten schweren Fälle stammen von Insektenstichen bei Allergikern (Bienen, Wespen). Gift von Salamandern oder Käfern führt nur bei Verschlucken oder extremem Kontakt zu Symptomen, nicht zu einer normalen Todesgefahr.
Welches Tier hat das stärkste Gift in Deutschland?
Vermutlich der Feuersalamander. Sein Hautsekret (Samandarin) ist extrem toxisch für Fressfeinde. Auch der Schwarzblaue Ölkäfer steckt ein starkes Gift (Cantharidin) ein, das Vergiftungen auslösen kann. Für dich sind diese Gifte nur in sehr ungewöhnlichen Situationen gefährlich.
Welche Spinne ist in Deutschland am gefährlichsten?
Der sogenannte Ammen-Dornfinger steht unangefochten an der Spitze. Sein Biss ist schmerzhaft und kann unangenehme Symptome wie Schwellung oder Übelkeit hervorrufen. Eine lebensbedrohliche Wirkung ist jedoch sehr selten. Alle anderen einheimischen Spinnen sind für den Menschen in der Regel völlig harmlos – selbst Kreuzspinnen oder Hauswinkelspinnen bringen nur ein winziges, vergleichsweise schwaches Gift.
Wie gefährlich sind Schlangenbisse bei uns?
Schlangenbisse in Deutschland sind sehr selten, da die einheimischen Vipern im Grunde scheu sind. Ein Biss schmerzt und verursacht lokale Schwellung. Für einen gesunden Erwachsenen ist er in der Regel nicht tödlich – doch Kinder und ältere Menschen sollten vorsichtshalber schnell ärztliche Hilfe suchen. Auf keinen Fall sollte man einen Biss ignorieren oder versuchen, das Gift selbst zu entfernen.
Kommen giftige Tierarten aus dem Ausland nach Deutschland?
Gelegentlich schleppt der internationale Handel oder Klimawandel neue Arten ein. Beispiele sind die Asiatische Hornisse oder Mediterran-Spinnen in Häusern. Bislang sind sie selten und richten kaum Schäden an. Es lohnt sich, Funde von exotischen Spinnen oder Skorpionen zu melden, aber in den meisten Fällen brauchst du als Privatperson keine Angst zu haben. Bleib einfach aufmerksam und lasse Profis die genaue Bestimmung oder Entfernung übernehmen.